Zeichen des Mitgefühls
Die Wellen bäumen sich auf
Gegen den Stumpfsinn in der Welt
Keinen lässt all das kalt.
Wie kann Krieg sein?
Wer macht den sowas?
Am Strand weht die Fahne in gelb und blau
Wer hier flaniert wird informiert
Über die Wassertemperatur
Über die Lufttemperatur
Empfohlen wird allen - im Display steht´s -
die universell bekannte Haltung: "Make love, not war"
Travemünde wirbt für Menschlichkeit
Kerzen glühen auf dem Rathausmarkt in Lübeck
Ein Akt der Solidarität, des Mitgefühls
Mitgefühl für alle die jetzt größte Not erleben,
die ihre vertraute Umgebung und auch das Vertrauen in Normalität verlieren,
weil die Zukunft unberechenbar geworden ist.
An der Kirche in Hamburg, schwebt eine viele Meter große Friedenstaube
An jedem Bus in Lüneburg, Lübeck und Hamburg steht "Stoppt den Krieg!"
Menschlichkeit ist die Antwort auf die Unmenschlichkeit
Bea Mau
Frieden
Mein Wunsch
ist Frieden
Mein Gebet
heißt Frieden
Frieden umhüllt
mein Hoffen
Frieden erfüllt
mein Sehnen
Elisabeth Oltzen
Sogenannt
Krieg
kriegen
bekommen
zerronnen
benennen
bekennen
Zum Frieden
zufrieden
Elisabeth Oltzen
hand in hand
lass mich ein funke sein
der hoffnung bringt
ein lächeln zaubert
lass mich ein windhauch sein
der gepeinigte streichelt
wärmt, hält, umarmt
lass mich ein lied sein
das leuchtende himmel in
verschlossene herzen bringt
lass mich ein stern sein
der im nachtmeer
den weg weist
lass mich wasser sein
das den durst stillt und
liebe fliessen lässt
lass mich erde sein
die alle kinder trägt
und wohl behütet
lass mich eine brücke sein
die getrennte, fremde, feinde
wieder vereint
lass mich ein wunder sein
das frieden bringt
hand in hand
mit unzähligen
wundern
soheyla sadr
sieben wunder lang
tuvaí, mein kind, schau –
in alle himmelsrichtungen
malte der große winterwind
schneepfeile in den grund
mit bloßen füssen trinke nun
ihre kryptischen botschaften
finde zu den blinden lücken
im zeitgeschehen – dann spring!
singe im tosenden fallen
unser uraltes menschenlied
bis es still wird um dich
dann schweige auch du
schlafe sieben wunder lang
träume nur den frieden
und die welt hebt endlich
wieder an zu singen
mein kind, tuvaí
mach dich auf, jetzt
wir werden uns wiedersehen
soheyla sadr
gerade jetzt
suchst
sprachlos
nach worten
kannst
das alles
nicht fassen
zupfst
kopflos
die ukulele
sie klingt
wie immer
doch fremd
ihr holz
weiß ja nichts
von kriegen
lauschst
stumm
dem klang
er pocht in
dein stockendes
herz – sing
sing, sing, sing
deine zartesten lieder
sing von der liebe
gerade jetzt
soheyla sadr
friedelichter reim -
für grauenvolle tage
unverbrüchlich frieden stiften
in mir drinnen und da draussen
täglich lesen in weisen schriften
stille, freundliche atempausen
immer ein lied in meinem sinn
all dem grauen ins gesicht sehn
kriegen frieden nur gemeinsam hin
wenn wir mit dem herz verstehen
mich niemals bange machen lassen
von denen, die blindwütig hassen
nicht mehr stumpf im ego verschanzen
staunend mit kindern um die wette lachen
hellwach mit den augenblicken tanzen
weg mit leeren öden konsumsachen
nicht weiter unsere schöne welt ausbeuten
achtsam, genügsam und dankbar sein
offen gegenüber andersdenkenden leuten
zuversichtlich, ehrlich, sanft und fein
so will ich meine tage versuchen
wie ich es als mensch eben vermag
- ab und zu hilft ein apfelkuchen -
immer aufs neue, tag für tag für tag
soheyla sadr
dieses gedicht stammt von brayden, einem kleinen kind - illustriert von dem ukrainischen künstler stas santimov.