Vormittags aufziehende Bewölkung, nachfolgend Regen
Königssee, Malerwinkel
Der Tag kam früh,
um seine Ruhe zu haben.
So trafen wir uns,
Gleichgesinnte,
auf der Bank mit der
berühmten Aussicht,
für ein Stündchen.
Als die Vielen kamen,
setzten wir unsere
grauen Wollhüte auf
und gingen in
unsere Verstecke.
Baumsonnen
Ich sitze
hier im alten Lindenkranz,
der Regentag
hat sich mit Vergangenheit angefüllt wie
ein Ballon mit Leichtigkeit,
ist fortgeschwebt. Nun
sitze ich hier
im alten Lindenkranz,
schaue nach oben, und
frage mich:
Hat die Sonne
die Blätter erfunden,
oder
die Blätter die Sonne?
Ist
der Weltenbaum
wirklich
nur erfunden?
Bad Ischl, Sterzens Abendsitz
Domsee
Vollmond.
Hoch steht
die Nacht am Himmel,
das Schwarz der
Schatten leuchtet;
Die Dunkelheit bleibt –
eine silberne Decke.
Wind See
Mond
Schilf lichte Bäume Dom
Mond
So fand mich
vorwinters
der noch schlafende Morgen
am leise singenden Ufer.
Ratzeburg - Bäk
Ungerufen
Drüben, und nah,
sehe ich dich
liegen in der Sonne. –
Weit, und schwer,
schwer auszumachen
mein Weg ...
du hörst früh
meine ungerufenen Schritte;
meine Suche findet
nur noch deinen Schatten
im vergessenden Sand,
mein Tasten spürt
nur die Spur deiner Wärme
unter der sinnlosen Sonne;
fern schon, folgen dir
meine Wünsche;
in ihrem Rücken
die ungerufenen Träume
überfüllen deinen Schatten,
kriechen Bilder
über deine verblassende Wärme,
bis mein Erinnern
dich
kaum noch erkennt.
So, da ham' se's
Man ist zufrieden
so zu zweit,
man hat es nicht weit
mehr zu bringen,
man hat
es gebracht.
Und hat es.
Es hat
alle beide.
Man so zu zweit
ist zufrieden; und
schweigt den Streit
(besonders daheim).
Das Heim ist traut,
man ist auch beim
Akt nicht zu viel,
sondern zu wenig laut.
Man hat nur die Ziele,
die man schon kennt,
es ist kein Ziel
mehr eines Weges Saat;
man hat eigne Wege
folgsam verpennt.
Nach ewig selbem
neuem Tag,
nach ewig Selbem
im TV,
das Bett, flau,
früh schon gemacht
für die eigenen remakes.
Man ist längst
„so alt wie man sich fühlt“,
man fängt zufrieden
schon an, nichts wird
mehr aufgewühlt,
(und das Bett nicht sehr)
man geht nicht mehr
unter die Haut,
und man traut
sich auch nich',
sich gegenseitich
(oder mit einander)
an die (frische)
Luft zu setzen.
White-out
Der Eissturm wirft
weiße Schatten
auf den Schnee –
Blind hinterlassen sind
die Augen, indem sehend –
Ausgelöscht ist dem Weg
Richtung und Welt –
Es bleibt nur noch
Raum ohne Gestalt –
Finsternis, die
den Blick mit Helle verstopft –
Ich taste mich durch
den Entzug von Grenze und Anhalt
im Schatten des Weiß.
Nach Tag und Tanz
Getragen haben dich
durch einen heißen langen Tag
deine Füße;
sie haben getanzt
den Abend
der letzten Sonne nach,
sind mit dir
gefolgt im Bad dem
kühlen Wasser, hinaus
aus dem letzten späten
Blau hinter dem Fenster.
Und du liegst nun,
weich, hast den Tag
und die Kleidung
von dir gleiten lassen;
ohne Spuren mehr
der Wege
deine Füße nun
sanft und frei.
Ich schmiege mich
an deine Füße,
streichle sie küsse sie,
lange
sie sind wie
offene Hände, die
mein Streicheln küssen,
sich an meine
Küsse schmiegen.
Und langsam
steige ich auf zu
allen deinen Lippen,
und wir lassen
die Nacht erglühen
—
den frühen Vögeln entgegen
in den leisen Tanz
der ersten Sonne.