Fremde Fragmente von A bis Z (aus dem Lübecker Lyriktreff)
Als mein Aug zu leuchten wagte und mein Herz die Hände hob (Frauke Krieger) - Auf dass die Schatten ihr Wesen verlieren (Jörg Nath) - Aufs Papier geblutet, formen die Worte die ersten Konturen einer neuen Suche (Jörg Nath) - Der Tag kam früh, um seine Ruhe zu haben (Parijato) - Gib mir ein W, dann gebe ich dir ein O und sage: In der Stille (Susanne Kaffka) - Hier ist dein Schatten weiß und unser Sommer nur geliehen (Maja Löwe) - Ich bin der Traum, den du nie träumtest (Andreas Oltzen, Gästezimmer) - In dem Spiegel hinter den Gläsern das ungenaue Ich (Jörg Nath) - In meinem Kopfflipper jagen Gedankenkugeln über die Spielfläche meines Gehirns, finden keine Löcher (Jörg Nath) - Kennst du mein Lied, so sing mir den Weg (Soheyla Sadr) - Meine Ungeduld, die hängt noch dort, an dem Haken bei der Tür (Marie von Kuck, Gästezimmer) - Semprarte para que luego vuelvas (Jorge Campero, Gästezimmer) - Und wenn in der Ferne nichts als Ferne wär; jetzt geh ich mit (Andreas Oltzen, Gästezimmer) - Untergegangen in den regelmäßigen Sitzungen meiner Zeitfresser (Jörg Nath) - Worte, nicht gesagt, nur gedacht und dann vergessen (Elisabeth Oltzen) - Zuhause sein ist wie auf Reisen gehen, in die innere Welt (Elisabeth Oltzen)
Gedicht ohne Zweck
ohne Grund, ohne Ziel
nur ein paar Worte
Sie sagen nicht viel
Gedicht ohne Bilder
nur melodischer Klang
ganz dicht vor der Stille
weder kurz noch zu lang
Gedicht ohne Stimmen
im Schweigen erspürt
Es verging wie es kam
doch es hat mich berührt
(Jacques Dulon)
...schreibt seit 1978 Lyrik, Prosa und ist als Reisefotograf unterwegs (www.jacquesdulon.com/whats-new).
Alle 39 Texte* und alle Fotos** auf dieser Lyrik-Seite sind von Jacques Dulon
außer
- * die Übersetzungen = von Farewell in Blue ins Deutsche: Abschied in Blau - von Frauke Krieger
= von Als wir uns trafen ins Spanische: Cuando nos conocimos - von Jenny Santivañez Guillen
- ** die Fotos = Dulon liest Dulon - von Andrea Knust
= Wege - von Marie von Kuck
= Ilustration - von Soheyla Sadr
Momentanes Lieblingsgedicht/-lied: Der Fremde von Rainer Maria Rilke
Momentanes Lieblingsbuch: Arbeit der Vögel von Marica Bodrožić
Gedicht des Monats: 2023, Oktober
Neuer Text
Lob des Müßiggangs (Hände im Schoß)
inspiriert von Soheyla Sadr und ihrem Text: Die Hände wissen
Das Wunder der Wände
ist es: - an allen Tagen
auch Decken zu tragen
ohne Arme und Hände
Würden die Decken hoch oben
nur gehalten von Händen
(mit denen die Arme ja enden)
fielen sie wohl zu Boden
Doch weil die Decke nun hält
über der Leere im Zimmer
(nur recht selten doch fällt)
gebührt alle Ehre für immer
denen, - die tapfer ihr Los
ertragen - mit Händen im Schoß
Verabschiedung alter Freunde
Noch bis zum 29.10.2023 auf dieser Seite: Auf den Adel kommt es an (Ein Gartenzwerg-Epos)
Künstler interpretieren Dulon
Nicholas McDonald interpretiert: Linda (nicht mehr auf dieser Seite)
Reiner Schubert interpretiert: Im Schatten junger Frauenblüte (Der Maler) (nicht mehr auf dieser Seite)
Elisabeth Oltzen interpretiert: Dein Nicht-Nein (zu finden auf ihrer Seite)
Marie von Kuck interpretiert: Schatten auf Wände (Neuer Audio-Text)
Foto: Schatten auf Wände, Berlin (Dulon)
Schatten auf Wände (Neuer Text)
(Eine Verbeugung vor Alda Merini und ihrem Text: E poi fate l'amore )
Und dann... - dir die Liebe schenken
Die gemeinsame Liebe, nicht den einsamen Sex
bei dem sich die Körper - nur kunstvoll verrenken
verkleben - doch nie etwas zusammenwächst.
Ich sah dich verletzt - an der Häuserwand kleben
und ich - saß daneben
Die tastenden Küsse - zuerst nur mit Blicken
Augen in Augen getaucht, - die Geschichten erzählen
Vom Hoffen und Hadern und - Weiterschicken
durch dein dunkleres Reich - in dem Geheimnisse quälen
Deine Stimme gebrochen - von einem lautlosen Schrei
Meine, die schwieg – Verzeih!
Bis meine Hände dann lernten - von deinen Augen
so zärtlich zu küssen, als würden - dich Federn berühren
frei von der Gier, sich mit roher Gewalt – an dir festzusaugen
denn sie können nichts halten – nur streicheln, dich spüren....
Deine Schatten gesehen, - die wie alte Tapeten
in fröhlichen Fetzen - im Frühlingswind wehten?
Was den Händen geschenkt, - auch den Lippen gelehrt:
Deine Schultern zu küssen, - deine Arme und Brüste
ohne dass deine Seele sich mit den bleiernen Bildern beschwert
und ertrinkt in den Fluten - einer längst verlassenen Küste
Kannten denn Steine - das Gewicht deiner Schwere?
Kannte die Luft – deine innere Leere?
So erkunden die Seelen - auch die geheimsten Gezeiten
an steinlosen Stränden, - mit den weicheren Wellen
auf denen ihre Schatten über die Wasser reiten
und sich ihre Tiefen - für Sekunden erhellen.
Doch als die späteren Winde - dich von der Häuserwand rissen
Wusste ich plötzlich – Ich werd´ dich vermissen.
Das war unser Leben! - der Liebe Geschenk!
Was konnten wir retten? Was wurd´ uns verwehrt?
Und warum ich noch immer - manchmal - an dich denk…?
Deine Liebe hat mich - wieder lieben gelehrt.
Auf die Häuserwand fällt - mitunter - ein flüchtiger Schein
Ich erkenn´ meinen Schatten – Er sitzt dort allein
neuer Audio-Text
Foto: "SCHLAF ÜBER SCHICHTEN" Wandbild Hildesheim, www.jacquesdulon.com/hildesheim
neuer Text
Es ist ja kein Mord (...von Häutungen und Verschalungen)
Eine phonetische Schichten-Collage mit nur einer Sprech-Stimme und ihren Verschattungen
(inspiriert durch Marie von Kuck, eine Verbeugung vor Ingeborg Bachmann)
Der Tag ließ meine Töne noch einmal versonnen
zu Splitterfarben-Grün - bis in die feinsten Strahlenspitzen~
meiner ersten Lichtkontakte, die durch ihr Erglühen mir wieder genommen
f o r t~t a n z t e n ins Dunkeltief der Mauerritzen,
um sich zu verstecken
vor dem Uhrwerk der Stundenfabriken aus Getriebe und Glas
durch die, auf weltumspannenden Zeigern, die Zeit ziellos rast
über fremdländische Latitüden bis in meine verwinkelten Ecken
Im Takt der Atemschaukel klang gereinigt mein Herzschlag,
jenseits meiner hohl gewordenen Sprechblasen-Architektur,
die auf der fett gewordenen, rotblonden Ziegelwand lag,
mich mit dem Rest meiner Jagdjugendspur
altersmüde beschwerte,
sie verklebte - zu dem Worthülsen-Gewitter
einer rostenden Rüstung (längst vergessener Ritter)
die sich dozierend ihre eigene innere Leere erklärte
Was werde ich sagen ? Und mit welchen Verdeutungen~
beleg´ ich die Namen, die ich mir erhoffe ? auch einmal zu finden
W a s w e i ß d e n n i c h von meinen zukünftigen Häutungen ?
oder ob diese mich einmal mit dem Anfang verbinden
und mein Saug-Urling erreichen ?
Warum strebt in mir mein geblendetes Menschenkind~
nach verewigter Zeit ? sobald ein Abschied beginnt
zieh´ ich die Spuren der Zeiger wie kreisrunde Zeichen
Die Nächte brennen mir Träume unter die Lider
und ziehen in Faltenschüben das Blut aus meinem Gehirn
Nichts wird mir bleiben als das Brechen gealterter Glieder,
wenn sich erst pulsierend Gedanken im Gleichklang verirrn,
die durch meine Herzmuskeln wehen
Warum klingen die Tage ohne mich - ...auch ?
Blutgold-belaubt vom Kranzkraut im schwefligen Rauch
verkünden bald Brände flüchtige Farben, die sich mit mir zum Asch´-Staub verdrehen
E s i s t j a k e i n M o r d, wenn ich für immer verschwinde
Ich geh nur durch Wände und häute die entblätterten Schichten~
meiner vergangenen Verschalung, aus der ich~mich entbinde
hin - zum Mörtel der Mauern, die mich nun verdichten,
die ihre Netze gesponnen
zu farblosem Gefieder, das sich dem Leuchten versagt
Vielleicht halten mich Weben ? ...und der Tag wird vertagt
Vielleicht lichten sich Töne ? die die Mauern versonnen
Vogelzüge
Krähengesang
(Inspiriert durch Andy Hertz)
Hände am Himmel malten ein Blau
aus Licht von der Sonne
aus den Farben mit Grau
und aus dem Lachen der Falten
in deinem Gesicht…
Mit meinen Händen am Himmel
zeichnete ich dich
Augen im Gras grüßten ein Grün
im Regen aus Tropfen
aus Blumen, die blüh´n
aus dem Wehen des Windes
in deinen Haaren
als meine Augen im Gras
Regentropfen waren
Ohren auf Mauern am vergitterten Tor
hörten dein Rufen
deine Lieder im Chor
deine Gedichte mit Versen
aus einer anderen Welt
hinter der Mauer
die mir den Zutritt verstellt
Dürstende Lippen nach Liebe und Lust
die dich buchstabierten
die deinen Namen gewusst
ihn suchten am Himmel
wie die schwärzesten Krähen
die noch heute von Händen
hoch am Himmel erzählen
Ankündigung: Verspielte Liebe - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Liebe am Morgen
Foto: ERSTE LIEBE, Saverne (Women in Art: Saverne | Jacques Dulon)
auch heute noch Troja...
Sonnet about a Poet
(inspired by Iryna Sorokovska)
Seemingly fingers dig lines on my face
not knowing about yesterday´s sorrow
and the upcoming grief for tomorrow
so – whatever they do: It isn´t my case
I saw this carved masquerade in broken windows
asking myself – is it me? - or someone nearby ?
The wrinkles gave answer or at least they try
to sketch the secrets of life - I won´t show
Intoxicated by the blood of a poet
I found some words perhaps close to the truth
and forced myself to pretend: I know it
but I couldn´t catch never the wisdom I´ve used
Only the last one remains untouchable save
`cause it has started already digging my face
Gesichter eines Dichters
der Versuch einer „sehr freien“ Nachdichtung von meinem Text „Sonnet about a Poet“
Anscheinend graben Finger Falten in mein Gesicht
die nichts von mir wissen - von meinen gestrigen Sorgen
und meiner zukünftigen Trauer - vielleicht schon von morgen
Was immer diese Linien bedeuten - sie kennen mich nicht
Ich sah dies Gesicht in den Gläsern zerbrochener Scheiben
und konnt´ nicht verstehen, wen ich dort sah
mich selbst ?- oder nur einen Menschen, der mir ähnlich war
und den anderen täuschte ? – Oder war ich keiner von beiden?
Das Blut eines Dichters berauschte das Denken
meiner wortreichen Seele aus fremden Gefühlen
die mir bis heute – die schönsten Verse schenken
Ich schrieb´ sie ohne zu wissen - zwischen den Stühlen
frei von Erfahrung, ohne Verstand, und weiß nur zu sagen,
dass unsichtbare Finger – Linien in meine Gesichter graben
Brandgeruch
(Inspiriert durch „A une passante“ von Charles Baudelaire)
Betäubt von der Straße, von ihrem Gebrüll
seh´ ich im Nebel zwei Beine flanieren
die an mir vorbei durch den Morgen spazieren
hin - zu den Reklamen für den zukünftigen Müll
Diese Beine wurden ganz sicher Statuen entrissen
der Venus vielleicht - oder der Pallas Athene
Nicht passend dazu - die kommende Szene:
Wie Bettler - ganz ungeniert - in den Rinnstein pissen
Ich blicke in das Gesicht dieser griechischen Frau
und weiß sogleich, warum ich sie kannte
Doch wer zu viel weiß, der wird nicht mehr schlau
und sieht in Gedanken, dass selbst Troja brannte
Drum schließ´ ich die Augen, um sie zu vergessen...
Ich hab´ doch im Grunde – auch ganz andre Interessen!
Lustige Leichen
(inspiriert durch Susi Kaffka)
Letzte Nacht hast du mir alle Scherze zerbrochen
in kryptische Teile! Doch ich habe sie wieder zusammengeklebt,
mit Frischluft beatmet (sie haben etwas stark nach Friedhof gerochen)
und sie anschließend erfolgreich wiederbelebt
Könnte ich mir jetzt noch einen neuen Humor besorgen...
Meinen alten hattest du zwischen die Todesanzeigen gelegt
um ihn im Container für Wertstoff-Leichen zu entsorgen
- weil ihn, wie du meintest, sowieso keiner versteht -
Ja, dann hätte ich es – wirklich faustdick hinter den Ohren
Wäre ein gar lustiger Schalk, der fröhlich seine Bierrunden zieht
Dann klänge ich nicht so vereinsamt, hilflos und verloren
als ob neben mir eine weitere Leiche auf dem Totenbett liegt...
Ich würde sogar - mit dir gemeinsam – nur kurz zum Schmunzeln
in den Keller gehen, ganz leise - und – natürlich im Dunkeln
Foto: DANACH, Porto de Mós (Dulon)
Krieg und andere Grausamkeiten (Texte gegen die Barbarei)
STIMMEN DER FRAUEN VOR TROJA (Neuer Text)
-eine musikalische Klang-Collage für 12 Frauenstimmen-
(inspiriert durch Andreas Oltzen)
Penthesileia
Das Wort für die Götter
ist Opfer, Gebet
Es singt diesen Männer
was ein Mann nur versteht
Mein Lied singt mein Bogen
mit der Sehne - gespannt
das Wort für die Frauen
das kein Mann je verstand
Das Wort für die Klagen
für ihr Weh und ihr Leid
Was soll ich noch sagen?
Wer hört? Und wer schreit?
Wird das Wort meiner Stimmen
Ilions Mauern durchdringen...?
Kassandra
Eine trojanische Prinzessin
als hellenische Hetäre…
Werde ich morgen Medea sein
und meine Kinder morden ? - Die,
die ich dem Agamemnon geschenkt
Wenn i c h es nicht weiß
Wer dann?
Danaer, fürchtet die Seherin,
wenn sie Geschenke bringt.
Helena
Ich traf dich,
als du in mir die Liebe sahst,
die Aphrodite deiner Jugend.
Du machtest mich zur Treue,
zu deiner – Penelope
Die Kinder, die
ich dir gebar,
verhüllten
meinen wahren Namen
vor deinem Blick
Darum -
und um unserer Liebe willen
floh ich bis nach Troja
und schrieb ihn
auf die Mauern jener Stadt
Doch du, Menelaos,
hast sie einfach niedergebrannt
Penelope
Wägen wir es ab, Sohn des Laërtes:
Die Zeit meiner Jugend, die ich verwartet
Der Kummer einer liebenden Frau
Telemachs vergebliches Hoffen
auf einen Vater, der nie kam
und nie da war, wenn er ihn brauchte.
Die Bauern von Ithaka,
die lernen mussten,
schutzlos und ohne ihren Herrn
zu überleben…
Wägen wir es ab,
gegen deinen listigen Geist,
der wohl weiß
die andere Waagschale
mit gewichtigen Worten
zu füllen
Iphigenie
Für Zephyros! mein Vater
Nur für Zephyros, den West-Wind….
und für eine Frau, mein Vater, Menelaos´ Frau
opfertest du mich,
deine Tochter
Doch der Tod ist ein Händler
Er gibt und er nimmt
So wirst auch du sterben, mein Vater – unbeweint
nur für einen Wind,
der dich nun nach Hause bringt
Klytaimnestra
Von deinem Vater
trugst du
zukünftige Schuld
die unser Sohn
nun erben wird
In unseren Kindern
lebte nur
vergangenes Leben
Mit deiner Tochter,
Agamemnon,
starbst auch du
Chryseïs
Nur vor dem Wort der Götter
verneigt sich ein mächtiger Mann
der nichts mehr fürchtet,
der alles besitzt
und doch nicht
verlieren darf.
Elektra
Vom Glück der Götter verlassen
Unberührt von ihrem Verlangen
nach Opfer und Rache
Den Menschen entfremdet
den Toten (noch) nicht nah genug
um wirklich zu trauern
Nicht Geliebte der Anderen
Nicht Liebende mehr
mit zu viel Sehnsucht im Herzen
bleibt mir für mein Leben
im Zwischenreich
nur der Platz an den Gräbern
Briseïs
Der Mörder des Vaters
und meiner Brüder
zog mich lüstern
auf sein Liebesbett
und verlor mich doch gleich
durch ein noch mächtigeres Wort
Nicht das Werben
der schönsten Versprechen
Konnt´ mich betören...
Durch mein Schweigen
wollt ich beschreien
den grausamen Mord
Ilione
Dem von den Göttern
gewobenen Schicksal
wird niemand entweichen
Ich habe den Blinden geblendet
den Falschen versteckt
dass er vollendet
wenn er die Wahrheit entdeckt
mit blutiger Tat
das, was er zu vollenden hat
Andromache
Sie warfen mein Kind
vor meinen Augen
von Ilions höchster Mauer
und banden mich
an das fremde Lager
zum Liebesdienst
für den Sohn
des Mörders
meines Mannes
Ich habe ihn überlebt
und singe nun
meine Totenklage
mit dem Hass der Frauen
und im Chor
ihrer Stimmen
Hekabe
Meine Söhne gemeuchelt
meine Töchter verhurt
aus Liebe geheuchelt
verlogen mein Schwur
um sie weiter zu tragen
(nicht weg zu schauen)
diese ewigen Klagen
trojanischer Frauen
damit die Zukünftigen
dann trauern –
im Zorn, und
vor ihren Gefängnismauern
Der schlimme Mann
(ein Stück für Chor, Schlagzeug und Orchester)
I
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
Wie Ivan Grozny, Josef Stalin
ist er ein kranker Tyrannen-Sohn
und stürzt sein Reich - was kümmert´s ihn
von einer großen Kulturnation
immer weiter in die Barbarei
bis nach Kiew, Charkiw und Odessa
wo das Leid aus seiner Tyrannei
füttert - nimmersatte Menschenfresser
Wo Lustgewinn, wie Liebesrauschen
nach Raketen klingen,
wo sich die Töne dann vertauschen
zu Klageliedern, die wir singen,
da spielt er Schach mit den Figuren
in denen er sich selber sieht,
Caesar, Zar – die blut´gen Spuren
die er fahrig übers Schachbrett zieht
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
Er strauchelt schon – man kann es ahnen
weil Hochmut stets den Fall erzeugt
Nur Speichellecker halten ängstlich ihre Fahnen
in den Wind, der ihr eigenes Rückgrat beugt.
Die Karten sind verteilt und wohl auch gezinkt
bis zu seinem allerletzten Blanko-Blatt.
Selbst wenn er - auch jetzt noch - neue Trümpfe bringt,
steht der schlimmer Mann schon längst im Schach und Matt.
Ob Figurenschieben oder Kartenspiel,
ob Seiltänzer über einem Glut-Vulkan...
der schlimme Mann kennt nur sein eigenes Ziel
und lebt nur noch in seinem eigenen Wahn
Er hebt den Vorhang, spielt auf Bühnen
und weiß nicht wie die Stücke sind
Er spielt auf Sieg – um sich zu rühmen
bevor das Endspiel dann beginnt
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
II DER BOXER (Schluss)
Das Leid der Menschen ist nun unverstellt,
so nackt und grell wie ihre Sehnsucht
scheint - nach Freiheit, die sie am Leben hält,
zwischen Kämpfen, Bleiben und der Flucht!
Ein Boxer ist´s, der nicht vorm Kämpfen flieht
Verzweifelt wirft er seinen Faustschuh fort,
nur um zu bleiben, denn dort wo sein Kampfkleid liegt
ist sein Heimatort ...
Foto (oben): ohne Worte - Lübeck, Jacques Dulon
Foto (unten): ohne Worte - Wroclaw, Jacques Dulon
Textinspiration zu "Mein sprachloses NEIN": Der Briefwechsel von Antje Vollmer und Reinhard Mey
Ein Jahr
Sie sagen mir, sie bräuchten Waffen,
jetzt - und für den Winter,
den man durch seine Kälte spürt,
im Blut – zuerst! Denn dort beginnt er...
Ist dies der Weg, der hier zum Frieden führt?
Sie sagen mir, der Feind käm´ näher...
Doch der Feind der Menschen ist der Tod
Dieser Frühling zeigt sein Angst-Gesicht
wenn er als Krieg – durch unsre Adern tobt
Einen Weg zum Frieden zeigt er nicht
Sie sagen mir, der Überfall war ein Verbrechen
Die fremde Schuld wird hoch taxiert
Der Sommer frisst - wie Bomben heute fressen
den Staub, der fortwährend weiter explodiert...
Doch - der Weg zum Frieden wird vergessen
Sie sagen mir, ihr Sieg sei nun gewiss
mit dem der Herbst die Tage krönt
Ich seh´ den Schlamm an ihren Schuhn
und das Blut, das immer weiter strömt..
Zeigt es den Weg zum Frieden nun?
Sie sagen mir, sie bräuchten neue Waffen
Der Winter hätte schon begonnen
und noch nicht alle Städte wär´n befreit...
Ein Krieg ist für diese Menschen erst gewonnen
wenn er den Weg zum Frieden zeigt
Souls to Carry (ein Chanson)
Inspirationsquelle: Der Roman von Assia Djebar: Oran – Algerische Nacht
One by one we have to bury
In the middle of the cemetery
The King of Jokes who failed to laugh
About his selfish wife in town
The sandman who believed above
Is no one else but a foolish clown
The tiny corps of a street bound child
Who found a least a place to sleep
And the soldier who became a mild
And faithful priest for harmless sheep
Let me be alone till dawn breaks through
With all the souls - they can’t die soon
But those in charge who might be true
Should guide them all to a brighter room
One by one we have to bury
In the middle of the cemetery
The midwife widow who pretend to stay
By every woman with her firstborn twin
The prostituted Queen on her judgement day
Glorified for her fleshless sin
And the pilot who was reckless, rude
To touch the sky of his universe
The unarmed woman in her last dispute
with God - about those pains - when she gave birth
Let me be alone till dawn breaks through
With all the souls - they can’t die soon
But those in charge who might be true
Should guide them all to a brighter room
One by one we have to bury
In the middle of the cemetery
The prophet who refused to talk
Condemned by folks as devilled witch
The blind man on his winding walk
Who never crossed a river-bridge
The naked poet who sang his song
About those souls he has to carry
And the dancer who stayed much too long
Next to the girls he all named Mary
Let me be alone till dawn breaks through
With all the souls - they can’t die soon
But those in charge who might be true
Should guide them all to a brighter room
Straßen und Wege
Rückblicke, Einsichten und Dank
Eure Audio-Favoriten unter den Dulon-(Audio)-Texten
Gesamter Zeitraum 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
2. Mondschattenbilder *
3. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
4. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein) *
5. Ballade vom Wein in Aveiro *
6. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
7. Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz) *
8. Auf den Adel kommt es an (Ein Gartenzwerg-Epos)
8. Vollmond (Eine alte Liebe)
10. Tajuras Lied *
11. Laotses Befragung *
12. Hey Jim (Sunset over Zanzibar) *
13. Im Schatten junger Frauenblüte (oder Der Maler) (Musik: Reiner Schubert) *
14. Linda (Musik: Nicholas McDonald) *
14. Im Turm der Dichter
14. Geheimnis vom Fliegen
17. Schmutz an den Schuhen regennasser Straßen (Der Sohn II) *
17. Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und Warum ich dich liebe)
17. Schatten auf Wände (interpretiert von Marie on Kuck)
20. Mit der Zeit
20. Leaving the Table *
20. Mein sprachloses Nein
2021 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
2. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
3. Linda (Musik: Nicholas McDonald) *
2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
2. Mondschattenbilder *
3. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein) *
2023 1. Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und Warum ich dich liebe)
1. Schatten auf Wände (interpretiert von Marie von Kuck)
2. Mit der Zeit
2. Mein sprachloses Nein
Oktober 2021 1. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
November 2021 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
Dezember 2021 1. Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz) *
Januar 2022 1. Die Poeten *
Februar 2022 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
März 2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
April 2022 1. Hey Jim (Sunset over Zanzibar) *
Mai 2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
Juni 2022 1. Tajuras Lied *
Juli 2022 1. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein) *
August 2022 1. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein) *
September 2022 1. Mondschattenbilder *
Oktober 2022 1. Ballade vom Wein in Aveiro *
November 2022 1. Ballade vom Wein in Aveiro *
Dezember 2022 1. Geheimnis vom Fliegen
Januar 2023 1. Im Turm der Dichter
Februar 2023 1. Im Turm der Dichter
März 2023 1. In meinen Straßen (Gegend namens Glück) // Ja, so ist sie // Mit der Zeit
April 2023 1. Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und warum ich dich liebe)
Mai 2023 1. Kurze Zeiten der Liebe
Juni 2023 1. Der Wikinger
Juli 2023 1. Ganz in deiner Nähe (Eine Frau unterwegs) (Nachdichtung von "A solo un paso de aqui", Cecilia Puebla)
August 2023 1. Sizilianische Wanderungen
September 2023 1. Schatten auf Wände (interpretiert von Marie von Kuck)
Oktober 2023 1. Schatten auf Wände (interpretiert von Marie von Kuck)
* Audio-Texte nicht mehr auf dieser Seite,
...im Wunderland
Bauchgefühle unterm Honigmond
(Die Zeit der Schmetterlinge)
Du jagtest im - Sekundentakt
flogst flügelleicht, - die Zeit entlang
durch den frü~hen Frühlingstag
der dir neu~e Lieder sang,
die sich schon bald - als alt - enttarnten
derweil beim näch~sten Flügelschlag
dich auch die Schmet~terlinge warnten
Dir schien ein Licht – und wurd´ zur Last
weil sich die Lie ~ be selbst entlohnt
weil du dich stets ~ verflogen hast:
Verlogen war - dein Honigmond
Er zeigte sich - so bretterbreit
zerstreut am Zaun - als güldner Gast
im beinbefrei ~ ten Hochzeitskleid
Kennst du im Bauch - das Vorgefühl
Wie Kribbeln gleich ~ nur ohne Kratzen
Er wird jetzt heiß, - du gibst dich kühl
willst schmusen nur, ~ wie kleine Katzen
Wer ihn besingt – hat ihn belogen
mit seinen Lied~ern, seinem Schwatzen…
Der Mond im Licht, bei Sternensicht ~ am Himmel oben
Ich werd´ ihn dir - heut´ Nacht entlarven
dir zeigen, was - ein Schein auch meint
wenn er die Hand - der schönen, scharfen
Braut dann küsst - und sich vereint
im Gleichklang mit ~ den Schatten schwingt
taktvoll um - auf dir zu schlafen
als wärst du selbst ~ ein Schmetterling
Du jagst jetzt im - Sekundentakt
fliegst flügellahm, - mit andren Faltern
durch den spä~ten Sommertag
Die Zeit, zu kurz - um lang zu altern,
Sie braucht sich nun - nicht mehr zu tarnen
denn schon beim näch~sten Flügelschlag
verlässt du die – die zu dir kamen
Traumpfade
Ankündigungen: Der Weg meiner Liebe - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Sizilianische Wanderungen
(nach Motiven aus dem Gedicht „L'après midi d’un Faune“ von Stéphane Mallarmé)
(Prolog)
Beim Wandern am Etna überkam mich der mittägliche Schlaf
als ich mich - erschöpft unter Rosen – in den Schatten legte
Ich träumte einen langen, erotischen Traum – so dass die Erde erbebte,
Risse bekam, sich auftat und mich in ihre Felsspalten warf
Ich fiel – oder war es ein Schweben durch paradiesische Zonen? -
Bis ich schließlich erwachte - auf einer Wiese im Wald
von Kiefern umgeben, schon knorrig und - urzeitlich alt
Dazwischen tanzten Najaden, die seit ewigen Zeiten an Seeufern wohnen
Sie sangen und spielten auf seltsamen Flöten
Melodien nie zuvor gehörter Lieder - vom waldbeherrschenden Pan
Tanzten dabei mit ihren nackten Gliedern - ganz ohne Scham, ohne zu erröten
als sie mich ausgestreckt im Gras liegen sahen
Doch schon beim nächsten Ton - waren sie ganz plötzlich verschwunden
Da - wo sie eben noch tanzten, hab´ ich nur - ihre Flöte gefunden…
I (Verwandlung des Wanderers, Erwachen als Pan)
...all diese Nymphen! Ich möchte sie in mir bewahren
Ihr Licht mit Stoff bekörpern, bis die Luft dann schwingend tanzt
Will ich hin zu ihnen - durch die dunstigen Zonen meiner Träume fahren
Ganz!
Haben sie mich nur im Schlaf verlacht?
Meine Zweifel durchdringen die inneren Schichten auf der anderen Seite der Nacht
und erblicken in den feinen Ästen, die mir als Zeichen bleiben
hölzerne Fasern, die sich immer feiner verzweigen
Für meinen Mut – damit ich es wage, auf Rosen zu wachen
Überall dort, wo in mir noch die Stimmen der Nymphen lachen -
Da explodieren meine überspannten Sinne zu einem fehlgeleiteten Scherz
und meine Sehnsucht, die schon meine erwachenden Augen schmerzt,
bilden so keusch - die Quelle meiner zukünftigen Taten und Sorgen
wo die klarsten Wasser noch warten - in den dunkelsten Tiefen verborgen
Ich will die warme Sommerluft abstreifen, die sich in meinem weichen Fell verfängt,
mich bewegungslos, apathisch hält, mich ermattet und mich zur Ohnmacht drängt
und immer wieder zu ersticken sucht.
– Dann denk´ich an die Strahlen einer neu erwachenden Morgenröte
die vom Plätschern des Baches begleitet – zu den Tönen meiner frisch geschnittenen Flöte
den Wald mit Akkorden bestreut
und mich mit Melodien erfreut…
II (Erste Erinnerungsbilder – Überkommende Wollust)
Doch nun hat sich der trockene Regen in meinem Instrument verfangen und alle Wolken gedreht
bis zum Horizont - ohne dass sich noch ein Blatt an den Zweigen bewegt
Nur unsichtbar und künstlich leise höre ich durch meinen Wald weiter die Töne einer Flöte ziehen
Zarte Gesänge längst vergessener Melodien:
Die von den Sumpfgräsern erzählen - an einsamen sizilianischen Küsten
als ob sie etwas von dem leicht übersättigten Dunstlicht wüssten,
das stillschweigend von funkelnden Blumen am Meer erzählt
- und wie ich das Schilfrohr für meine Flöte gewählt
- und ich für die glasige Ferne der Felder den Goldstaub fand
- und ihn mit dem Grün der Reben am Brunnen verband
- und wie ein ruhendes, weißes Tier als Welle auf dem Flusswasser lag
- und mir zur Geburt meiner Flöte seine Melodien übergab
- Waren es Schwäne? Sie glichen den nackten Najaden
- Tauchten und zeigten sich mir - verlockend beim Baden...
Stilles Verlangen fiebert wie wild und zeichnet die Stunde
ohne zu benennen, die klaffende -niemals ganz heilende- Wunde,
die ich verfluche
Allein mit den Wünschen, für die dringendste Suche
brennt in mir Blut, das ein Feuer entfacht
mit uraltem Schein – im keg´ligen Schacht
Steh´ ich aufrecht, um euch wortreich zu bitten
für einen nichtssagenden Kuss auf stöhnenden Lippen
die jedem Treulosen erklären, was Treue wohl ist
Auf meiner Brust bluten Beweise für einen zu tiefen Biss
Geheimnisvolles Zeichen von einem scharfen Zahn
doch noch geheimnisvoller - ist eure Macht - über meinen Wahn
Eure Zartheit unter den azurblauen Dächern des inneren Glücks
Zwischen den Schenkeln mit den flink springenden Zungen - und wieder zurück
Träume ich weiter, wiederhole das Spiel
der Schönheit zum Trost, der Lust - zum göttlichsten Ziel
Gefälscht sind die Schwüre der leichtgläubigen Lieder
Ich moduliere sie neu und singe sie wieder
Zwischen meinen Träumen der Ohnmacht, auf verbotenen Wegen
will sich mein Blick mit geschlossenen Lidern - auf eure Körper legen
Dort spür´ ich die Linien meines eitlen Verlangens
III (die Najade Syrinx)
Ich erspähe die Syrinx, doch groß ist mein Bangen
Denn jungfräuliche Najaden warten doch nur - um göttlich weiterzublühen
bereit für die Flucht! - Wird sie auch vor mir durch ihre Schilfgräser fliehen?
und wie auf alten Gemälden ihren Gürtel ablegen?
im Schatten des Waldes auf ihren ureigenen Wegen
Ich saugte die Trauben der verwegensten Träume
zurück bleiben nur Bilder im Schatten der Bäume
bei verblassenden Sternen...
- Ich betrachte das helle Sommerzelt
und verwarte die Zeit, bis mich die Nacht überfällt
Betrunken vor Glück, werd´ ich mich an ihrem Leuchten berauschen
Und den Melodien ihres Körpers in meiner Flöte lauschen
- Mein flehendes Auge sucht dich im Schilf, (wo du an mich denkst)
- und unter dem Wasser, in dem du dein Glühen ertränkst
- mit einem Schrei, wohl zwischen Wollust und Stöhnen
- Der mächtige Wald - erwidert ein Echo, um mich zu verhöhnen
- Ich steh schon mit Füßen in deinem gräsernen Reich,
- das mit den schwimmenden Haaren den Gräbern ertrunkener Najaden gleicht
- So hab ich verletzt - deinen Willen, wie meine Füße es zeigen
- Dein Schilfrohr gebrochen, achtlos zertreten! - Musstest du leiden?
- War meine Eile zu groß, um dich zu entblättern?
- Hat meine Hand dich gehalten - nur um dich zu zerschmettern?
- Mit roher Gewalt, von der die Rosen nun singen
- wenn ihre Dornen wie Dolche, dir bis in deine Herzbahnen dringen
Ich bete dich an und bitt´ um Verzeihung
An deinen Körper gefesselt – suchtest du die Befreiung
gemäß deinem Schwur, den du der Artemis gabst
Ich wollte dich halten - als du in meinen Armen lagst
So göttlich dein Wollen, so menschlich mein Plan:
Versagten wir beide - und leiden daran
Wütende Tränen treiben den Nebel über silbrige Seen
- Stehst du an den Ufern, dann lausche den Feen
- Sie singen noch immer das traurige Lied
- Von der gebrochenen Flöte, (das durch meine Baumkronen zieht)
- Vom Scheitern der Menschen auf dem göttlichen Pfad
- Wo sich göttliche Schönheit mit menschlicher paart
- entsteht eine Hölle, in der keiner regiert
- keiner gewinnt und in der jeder - alles verliert
- Die Nymphen am See gedenken der Frauen
- die seit uralten Zeiten den Göttern vertrauen
- Und ich denke an dich und verfluch´ das Gesetz
- das mit göttlicher Allmacht die Menschen verletzt
IV (Ernüchterung und neue Pläne – Etna, Hephaistos´ Tochter)
Schade um uns – doch ich werd´ mich verlieben
wieder und wieder werd´ ich zu dem, - der in mir geblieben
ist - und nun überall lebt: Im Wald, an den Küsten und auch in den Sümpfen
Dort warten auf mich noch fremdere Früchte als die der göttlichen Nymphen
denn mein Blut wählt die Bahnen nach seinem eigenen Willen
und muss sein Verlangen - durch mich - an der Schönheit stillen
Ist sie eine Göttin? - Wird sie mir verzeihen!
Dann bin ich ihr Apostel, dann kann mich niemand befreien
Gefährtin der Venus, an sizilianischen Küsten
Die Lava fließt stetig, so als ob wir es nicht wüssten
Die Etna besteht nur aus glühender Erde
Sie will, dass ich bin! – Ich will, dass ich werde!
(Epilog)
Schwer wiegen die Bilder der sich jagenden Gedanken
Ich liege ermattet - unter blühenden... Blumenranken
in der Mittagshitze - und will nicht mehr büßen
Vor mir das Meer, und unter meinen Füßen
Brodelt die Erde und schenkt mir... sizilianische Trauben,
für den Wein, der mir hilft - an Liebe zu glauben
Im Turm der Dichter
(inspiriert durch das Lied "Tower of Song" von Leonard Cohen)
In meinem kleinen Zaubergarten
Wollt´ ich den Turm der Dichter finden
So passierte ich – ohne lang zu warten
die sturmgebeugten alten Linden
bei dem rostig roten Eisenzaun
hinter dem die schmalen Wege bald verschwinden
Mein Blick führte mich in langen Kreisen
vorbei an Blumen fern vergangener Zeiten
mit den viel zu dunklen Farben und den weißen
Flecken, die sich wie Nebel überbreiten
zu einem albdruckhaften Traum;
nur – um ein ganzes Leben einzureißen
Ich hörte nun die frühen Stimmen wieder
doch nicht der Jugend frisches Singen
Sie grölten lautstark alle meine Verse nieder:
Dein Wort soll nicht nach Engelsliedern klingen!
Solang der Aasgeruch die Erde schwängert
dürfen deine Verse keinen Frieden bringen!
Der Turm der Dichter ist Schimäre
Die schönen Stimmen sind Betrug
Hinter jedem Wort gähnt blasse Leere
Dein Schweigen zählt – und ist genug
Und wenn es sich von selbst verlängert
füllst du mit Angst die blinde Wut?
Dann singe in diesem Kriegsgeschrei
alle deine schönsten Liebeslieder
Was du weißt und fühlst – ist einerlei
Hast du erst deine Stimme wieder
Singe! – so wie deine Nerven in dir brechen
und reiß zum Turm die Mauer nieder
Dring´ ein! - in die finstersten Verliese
Schlag den Vorhang auf, für das neue Tageslicht,
dass es kunstvoll durch die Scheiben fließe
und vor dir dann in Farben bricht
Vielleicht wird in dir eine Stimme sprechen
die mit deiner Zunge fremde Verse spricht...
...im Turm der Dichter
Humor ist, wenn ein Gleichstand gelingt
Foto: aus Stargard Szczecinski - www.jacquesdulon.com
Textinspiration: Marie von Kuck mit ihrem Gedicht "Eva"
die andere Seite vom Neumond
Foto: Togo, Lomé (Jacques Dulon)
Textinspiration, das fast gleichnamige Lied "Ich glaube, so ist sie" von Reinhard Mey
Textinspiration: Die gleichnamige Erzählung von Michael Ende
unterwegs
Farben
(eine Oktalogie aus Fragmenten)
Zwischenräume, Zwischenzeiten
Auch mit Dunkelgrau gefüllt
Alle Farben, die als Zeichen
Meine ...
Bolivien
Der Illampu scheint ganz nah zwischen Himmel und der Erde
auf dem Chacatalla schneit es nun bei Minus 18 Grad
Die weißen Wolken jagen - ...
Deutschland
Die schmalen Gassen hier in Lübeck sind in Regennass getaucht.
Das Backstein-Rot spiegelt - gotisch gleich - fast tausend Jahre wieder
Hier wurd´ jeder Sonnenstrahl ...
Tansania
Zwischen Kili und Meru erscheint ein Meer in Nebel-Grün
Nach langem Warten und der Dürre ist die Regenzeit nun da
Im Tal seh ich die Herden der Massai, wie sie ...
Indonesien
Die Nacht war nicht zu Ende, doch die Morgennebel umhüllten meinen Lauf
Am Bromo muss ich nicht – wie am Merapi - vor glühend roter Lava ...
Dänemark
Der Sturm am Abend vor Bornholm lässt Wellenberge hoch entstehen
Es hagelt und der Schnee peitscht mein Gesicht, so dass ich schrei´.
Diese Insel wird ganz sicher ...
Bolivien
Viertausend Meter überm Meer scheint die Luft hier schon zu brennen
In den Wüsten der Salare, von Uyuni und Coipasa
Doch die Luft ist dünn, ...
Ghana
Wie ein silberblaues Band liegt der Fluss im Abendlicht
Die Inseln in dem Volta-Delta sind wie schwarze Perlen aufgereiht
Am kleinen Strand des Dorfes ...
Peru
Der Urwald dampft in dunkelgrün – ich such den Platz, an dem ich mich zur Nachtruhe leg
Die Berge zeigen mir Gesichter, die sich zum Himmel wenden
Doch der Schlaf ...
Bolivien
Als wir uns trafen **
… in einer Nacht in La Paz
Milliarden von Sternen im Fensterglas
Milliarden von Lichtpartikeln aus Staub
Legten sich auf das Großstadt-Gesicht
Brannten wie Kerzen dann nieder
In jener Nacht
Als ich schlaflos am Fenster stand
Millionen Steine geschichtet zu Türmen
Millionen Träume verfehlten ein Ziel
Skizzierten das Bild - des
Zukünftigen Morgens
Für jene Nacht
Als eine magische Kraft mich band
Tausend Fenster über blauem Asphalt
Tausend Adern durchflossen vom Strom
Lawinenblechartig, ja - woben
Eine Matte aus Licht
Für jene Nacht
Und setzten den Regen in Brand
Hundert - wie ich, die am Fenster standen
Hundert schlaflos in Bolivien, La Paz
Miraflores wurde zum Lichtpulsar
Der langsam verglühte
(vor dem Ende der Nacht)
Mit seinen Flecken am äußersten Rand
Zehn, die sangen, dass eine Stadt nicht mehr sein kann, als…*
Zehn, die an diese Liebeserklärung auch glaubten
Zu wenige vielleicht
Um das Glück hier zu finden
In diesem nächtlichen,
Parallel-universen Andenland
Einer wie ich – hier hoch oben am Fenster
Eine wie du – in den Schluchten, verloren
Durchbrach den Teppich
aus Regen und Licht
am Ende der Nacht
als eine neue Stadt vor meinen Augen erstand
Niemand der wusste, warum ich kam und dann blieb
Niemand der ahnte, was ich hier wohl suchte
In jenem Lichtpartikel-Tanz…
Der verglühte mit dem ersten Dämmerlicht
Als ich deine Hand
In der meinen fand
* der Anfang des Liedes von Pablo Milanes „Yolanda“:
Esto no puede ser no mas que una canción
Quisiera fuera una declaración de amor
(Dies ist nicht mehr, als ein Lied
Obwohl ich wünschte, es wäre eine Hymne an die Liebe)
** inspiriert von dem Gedicht "Die Stadt" der Lyrikerin Frauke Krieger
Cuando nos conocimos
...una noche en La Paz
Mil millones de estrellas en el vidrio de la ventana
Mil millones de particulas de la tierra
Yacían sobre el gran rostro de la ciudad
ardían como velas hasta el próximo mañana
En aquella noche
Mientras yo desvelado yacía frente a la ventana
Millones de piedras estratificadas en torres
Millones de sueños no encontraron un fin
Boceto de cuadro – del
Futuro mañana
por aquella noche
Como una fuerza magica me envolvió
Miles de ventanas sobre el asfalto azulado
Miles de venas atravesaron la corriente
Avalanchas de metal, si - tejieron
Un colchon de luz
Por esa noche
Y prendió fuego a la lluvia
Cientos como yo, parados frente a la ventana
Cientos de desvelados en Bolivia, La Paz
Miraflores pudo ser un pulsar de luz
De los que lentamente se extinguió
(antes del final de la noche)
Con sus manchas en el borde exterior
Diez, cantaban, que una ciudad no puede puede ser, mas que...
Diez, que tambien creyeron en esta declaración de amor
Muy pocos tal vez
Para encontrar aqui la felicidad
en esta noche
En un universo paralelo de los Andes
Uno como yo – aqui en un piso alto frente a la ventana
Uno como tú – en los barrancos, perdido
atravesó, el tapiz
de lluvia y luz
al final de la noche
como una nueva ciudad frente a mis ojos se yergue
Nadie supo, por qué vine y permanecí
Nadie sabia , lo que yo aqui busqué
En cada danza de particulas de luz -
Se quemó con el primer crepúsculo
Cuando tu mano
Encontré en la mia
(Übersetzung: Jenny Santivañez Guillen, La Paz)
Chile
Next to Arica - ein Chanson
(I can see your face from here)
I look from the top of a sandy dune
Where I call the pebbles with the names I know
You’ve left the beach in the afternoon
Ten thousand miles from here – a year ago
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
I hide your name - but the open sea
Or the waves perhaps – express my emotion
I’m still bound to you because you are free
Compared to the wind over the ocean
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
I’ve changed my place – that Priwall Beach...
(Where we laid in the dune close to each other)
… Is now replaced by the one I’ve reached
Here in Chile – Will I find a new lover?
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
The weather is grey – like all reminders of you
At my back I know there is the desert I’ve crossed
And some dark-eyed ladies* (but only a few) /*strangers
Taught me the way to forget what I’ve lost
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
We were designed for the North – refusing all orders
But here in the South I have to obey
The signs of clouds from the Bolivian Border
Or that image of you in the dune where I stay
My very Sweet, my All-Time-Dear
I can see your face from here
Now I see your face from here
Frankreich
Farewell in Blue (Next to Pilat)
Our days are gone
I have loved you so much
What´s left is wrong
I`m in need for your touch
No words to be told
No kiss to be kissed
The news are getting old
I´ll forget what I´ve missed
Salut, mon amie, et bonne journée
Je cherche pour demain un nouveau soleil
No friends are around
To tell me the truth
What I have found
Is what I have to lose
The morning has past
The first one without you
This morning will last
As your Farewell in Blue
Salut, mon amie, et bon voyage
Tu me trouverais entre la dune et Pilat Plage
Abschied in Blau – Farewellblues
Uns’re Zeit ist verbrannt
meine Liebe so wild
was noch ist, scheint verdammt
und was bleibt, ist dein Bild
Keine Worte gesagt
keine Küsse geküsst
deine Nachricht vertagt
und die Zukunft vermisst
So farewell, mon amie, et bonne journée
moi je reste pour chercher le vrai soleil
Keine Freunde gekannt
keine Wahrheit gehört
und was ich bei dir fand
war Verlust, der betört
Schon verblasst ist die Nacht
der erste Morgen allein
ich habe den Abschied durchwacht
dies soll dein Farewellblues sein
So farewell, mon amie, et bon voyage
moi je reste, cherche moi sur la dune au Pilat Plage
Spanien
Ganz in deiner Nähe (Eine Frau unterwegs)
(Eine Nachdichtung von Cecilia Pueblas Cancion „A solo un paso de aqui (un fragmento)“
15. Mai in Atocha*, Madrid
Ich steig´ aus dem Zug mit Joaquin*
Gran Via*, Retiro*, und die Puerta del Sol*
grüßen mich müde – ich sollt´ nicht mehr fliehen
Doch drei Tage später, steh´ ich in Toledo
Wo El Sabio* schweigt, obwohl er `s nicht müsste
Nur Greco´s Farben* verändern die Stadt
und der Tajo* fließt weiter – Er ahnt seine Küste
so dass ich mich stets frage:
wohin ich mit ihm triebe
doch selbst -
wenn ich die Antwort wüsste
würd´ ich leben, wie ich liebe
In Granada erwartet mich Lorca*
für das blutige Vermählungsfest*
und er taucht die sommerlichen Strahlen
in das Rot* für mich und Gades*
Der Guadalquivir* kennt so genau
in Sevilla auch die heimlichste Gassen
Hier haben alle Mädchen einen Juan* geliebt
und auch ich kann nicht von dir lassen*
so dass ich mich nun frage
wem ich die Liebe gebe …
doch selbst -
wenn ich die Antwort wüsste
würd´ ich lieben, weil ich lebe
Berge* zerreißen mit Schatten ein Licht
in den Straßen und Plätzen von - San Sebastian
Ich trink´ in den Bars, wohl um zu vergessen,
was immer ich suchte - beim Weiterfahrn
Und wie all diese schönen Städte
am Abend ihre Dächer vergolden
das Alte erglüht und erscheint wieder jung
drum werd´ ich dir weiter folgen
obwohl ich mich noch frage
warum ich weiterziehe…
doch selbst -
wenn ich die Antwort wüsste
sagt´ sie nur, dass dich liebe
Anmerkungen*
Atocha: Bahnhof im Zentrum von Madrid
Joaquin Sabina: Spanischer Sänger, der in seinem Lied “Yo me bajo en Atocha” diesen Bahnhof besingt
Gran Via: Bedeutendster Boulevard Madrids
El Retiro: Historischer Stadtpark Madrids
Puerta del Sol: Zentralplatz in Madrid
El Sabio: Alfonso X de Castilla, (1221-1284) Spanischer König, genannt: der Weise, wurde in Toledo geboren
El Greco, (1541-1614) spanischer Maler der Renaissance, starb in Toledo, wo man heute viele seiner Werke sehen kann
Tajo, längster Fluss der iberischen Halbinsel, fließt durch Toledo
Bodas de sangre (Bluthochzeit): Eine Tragödie von Garcia Lorca (1898-1936). Er starb in der Nähe von Granada
La Roja: Als die Rote beschreibt der Dichter Salvador Rueda Granada in seinem Gedicht El Tesoro de la Juventud.
Antonio Gades, (1936-2004) spanischer Tänzer und Choreograph, modernisierte den Flamenco.
Bailar con Gades: In der Verfilmung der „Bluthochzeit“ von Carlos Saura tanzte Gades die Hauptrolle
Guadalquivir, andalusischer Fluss, der durch Sevilla fließt
Tenorio, Drama des spanischen Dichters José Zorilla y Moral (1817-1893), das den Don Juan Mythos aufgreift
Als Vorlage diente Zorrilla das Stück El burlador de Sevilla von Tirso de Molina (1579-1648)
NO-MADEJA-DO (No me ha dejado – Sie hat mich nicht verlassen) von Alfonso X über Sevilla, weil er dort Exil fand
Urgull: ein Berg in San Sebastian, der die Stadt in zwei Hälften teilt
Übersetzung, Nachdichtung, Anmerkungen sowie alle Fehler: Jacques Dulon
Die zwei ungleichen Schwestern - Jacques Dulon
Ankündigung: Wolkenreiter - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Der Sohn
Die SOHN-Pentalogie: I. Dieser seltsame Reiter, II. Schmutz an den Schuhen regennasser Straßen, III. Der Sohn (Brücken ohne Ufer), IV. Wo dein Sternbild mir leuchtet, V. Das Wüstentier.
Ankündigung: Das Wüstentier (Der Sohn V) - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Neuer Audio-Text
Text-Inspiration durch Cecilia Puebla
Foto: Farbenwelten im Wasserglas (Dulon)
Ankündigung: Manchmal für immer - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Tschüß und Danke für den Besuch...
bis zum nächsten Mal vielleicht auch in eurem Theater...?
Jahresringe 1978-2023 (alle bisher auf dieser Seite veröffentlichten Dulon-Texte)
1978 Manchmal für immer +
1981 Ja, so ist sie
Kurze Zeiten der Liebe
1985 Der Weg meiner Liebe +
Ein Mann gibt Auskunft *
1987 falscher Anfang *
1991 Fragment in Blau *
Hieße ein Kreis… *
1992 Erkennen *
Fremdes Mein *
Kein Brief *
1993 Zwischen Wänden *
1995 All dies geschieht *
1997 Unerhörter Weggang *
1999 Der anarchistische Dichterfürst *
2004 Herzgewalten *
Verspielte Liebe +
2005 Auf der Baustelle *
Das Albino-Reh*
Eine Freundin *
Linda *
M-Trick *
2006 In meinen Straßen (Gegend namens Glück)
Mehr haben wir nicht (Rue de Madeleine 90) *
2008 Farben (eine Oktalogie in Fragmenten)
Souls to carry
2009 Im Schatten junger Frauenblüte *
2010 Hey Jim (Sunset over Zanzibar) *
2011 Mit der Zeit
Wolkenreiter +
2012 Mord am Morgen *
Vollmond oder Eine alte Liebe
2014 Mondschattenbilder *
Next to Arica (I can see your face from here)
2015 Baluto (Ein Liebeslied in einer nicht-existierenden Sprache) #
2016 Farewell in Blue (Next to Pilat)
Leaving the Table *
2017 Ballade vom Wein in Aveiro *
Der Elch II *
Gedicht ohne Ziel
2018 Die Nacht vor dem Frühling (DER WANDERER II) *
Jetzt *
Snow in the Mountains *
2019 Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz)
Der Fremde (Wie er war als er ging) *
Ein Zimmer und zugleich eine Wüste
Welches Wort *
2020 Dichten erlernen *
Die Poeten *
Geheimnis vom Fliegen
Holunder
Kann man das Dichten üben? *
Was wird bleiben (von meiner Dichtung) *
2021 Brücken (Zwischen den Seelen) *
Die Klobrille
Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
Fluchthelfer *
Halt ein *
Kronos (Die Zeit der Ruinen) *
Mein Liebeslied für dich *
Schmutz an den Schuhen regennasser Straßen (Der Sohn II) *
Tsunami
2022 24.02.22 *
Asche wie Schnee *
Auf den Adel kommt es an (Ein Gartenzwerg-Epos)
Bekenntnisse *
Brücken ohne Ufer *
Countdown (ins Beschränkte) *
Das Wüstentier (Der Sohn V) +
Dein Nicht-Nein *
Der schlimme Mann
Der Sohn III (Brücken ohne Ufer)
Der Wikinger
Ganz in deiner Nähe (Ein Frau unterwegs) (Eine Nachdichtung von "A solo un paso de aqui" von Cecilia Puebla)
Götterdämmerung *
Im Turm der Dichter
Inn *
Laotses Befragung
*
Letzte Nacht vor meiner Kneipe (Ein psychopathologischer Alptraum über den Sommer 21)
Mathematische Wunder oder Die Zeitgleichung *
Messer *
Mögliche Kapitulationen
Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein) *
Sinn als Zweck (oder: Ein kleine Exkursion) *
Tajuras Lied *
Unfertiges oder Eine Verbeugung vor Ringelnatz *
Warum Wunden nicht heilen *
Was zu tun ist *
Wir (als Verneinung) *
Wir (in der Vergangenheitsform) *
Wo dein Sternbild mir leuchtet (Der Sohn IV) *
Zum Wohle des Kindes *
Zwei Panzer (vor Kiew) *
2023 An das Leben *
Bauchgefühle unterm Honigmond (Die Zeit der Schmetterlinge)
Bei mäßiger Zielsicht *
Brandgeruch
Die drei Gesichter (Wachsen, Blühen und Verwelken oder: Ein Lebenslauf) *
Die Zerbrechlichkeit der Zeit *
Ein Jahr
Es ist ja kein Mord (von Häutungen und Verschalungen) #
farblos und blind *
Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und warum ich dich liebe)
Gesichter eines Dichters
Krähengesang
Lob der Müßiggangs (Hände im Schoß) #
Lustige Leichen
Mein sprachloses Nein
Metamorphosen vom NEIN *
Ortega oder Palabras urgentes para Nicaragua *
Schatten auf Wände #
Sizilianische Wanderungen
So oder so *
Sonnet about a Poet
Stimmen der Frauen vor Troja #
Trump (or How to finsh Democracy) *
Vorfreude *
(* nicht mehr auf dieser Seite, + angekündigt (in Planung), # neu)
Werkstatt-Report (Neues von Dulon)
...
* August 2023 *
1. Schuldige Pförtner
2. ...nur der Mond?
3. Schatten auf Wände (auf dieser Seite)
4. Der Feinde Fragen
5. Lob des Müßiggangs (Hände im Schoß) (auf dieser Seite)
6. Zwei Adler (DER WANDERER IV)
7. Stunden wie Glas
* September 2023 *
1. Stimmen der Frauen vor Troja (Penthesileia, Kassandra, Helena, Penelope, Iphigenie, Klytaimnestra, Chryseïs, Elektra, Briseïs, Ilione, Andromache, Hekabe) (auf dieser Seite)
2. Es ist ja kein Mord (von Häutungen und Verschalungen) (auf dieser Seite)
+ Oktober 2023 *
1. Hello John, where else and in there
last update 01.10.2023