...schreibt Lyrik, Prosa und ist als Reisefotograf unterwegs (www.jacquesdulon.com/whats-new).
Alle Texte und alle Fotos auf dieser Seite sind von Jacques Dulon, sofern keine anderen Autoren
aufgeführt sind.
Gedicht des Monats: 2023, April
So oder so (für M.)
Wenn du nicht bei mir bist,
vermisse ich dich,
weil ich dich liebe
Und wenn du bei mir bist,
liebe ich dich,
weil ich dich nicht
vermissen muss
(neuer Audio-Text)
Foto: DANACH, Porto de Mós (Dulon)
Ankündigungen:
- Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und warum ich dich liebe)
- Kurze Zeiten der Liebe
2 neue Audio-Text über das Erwachen am Morgen von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
(Noch bis zum 06.04.23 auf dieser Seite)
Foto: STADT AM MEER, Løkken (Vendsyssel-Thy) (www.jacquesdulon.com/whats-new)
Ein Text zu einer nicht existierenden Musik von The Doors
(Noch bis zum 06.04.23 auf dieser Seite)
Der schlimme Mann
(ein Stück für Chor, Schlagzeug und Orchester)
I
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
Wie Ivan Grozny, Josef Stalin
ist er ein kranker Tyrannen-Sohn
und stürzt sein Reich - was kümmert´s ihn
von einer großen Kulturnation
immer weiter in die Barbarei
bis nach Kiew, Charkiw und Odessa
wo das Leid aus seiner Tyrannei
füttert - nimmersatte Menschenfresser
Wo Lustgewinn, wie Liebesrauschen
nach Raketen klingen,
wo sich die Töne dann vertauschen
zu Klageliedern, die wir singen,
da spielt er Schach mit den Figuren
in denen er sich selber sieht,
Caesar, Zar – die blut´gen Spuren
die er fahrig übers Schachbrett zieht
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
Er strauchelt schon – man kann es ahnen
weil Hochmut stets den Fall erzeugt
Nur Speichellecker halten ängstlich ihre Fahnen
in den Wind, der ihr eigenes Rückgrat beugt.
Die Karten sind verteilt und wohl auch gezinkt
bis zu seinem allerletzten Blanko-Blatt.
Selbst wenn er - auch jetzt noch - neue Trümpfe bringt,
steht der schlimmer Mann schon längst im Schach und Matt.
Ob Figurenschieben oder Kartenspiel,
ob Seiltänzer über einem Glut-Vulkan...
der schlimme Mann kennt nur sein eigenes Ziel
und lebt nur noch in seinem eigenen Wahn
Er hebt den Vorhang, spielt auf Bühnen
und weiß nicht wie die Stücke sind
Er spielt auf Sieg – um sich zu rühmen
bevor das Endspiel dann beginnt
Der schlimme Mann aus Moskau
will nun neue Grenzen ziehen
und Menschen müssen wieder
über Grenzen fliehen
Drum hat er diesmal
rückwärts an der Zeit gedreht
bis nach seinen Uhren - hier
ein neuer Krieg entsteht
II (Schluss)
Das Leid der Menschen ist nun unverstellt,
so nackt und grell wie ihre Sehnsucht
scheint - nach Freiheit, die sie am Leben hält,
zwischen Kämpfen, Bleiben und der Flucht!
Ein Boxer ist´s, der nicht vorm Kämpfen flieht
Verzweifelt wirft er seinen Faustschuh fort,
nur um zu bleiben, denn dort wo sein Kampfkleid liegt
ist sein Heimatort ...
(Neuer Audio-Texte)
Foto (Mitte): ohne Worte - Lübeck, Jacques Dulon
Foto (unten): ohne Worte - Wroclaw, Jacques Dulon
Textinspiration zu "Mein sprachloses NEIN": Der Briefwechsel von Antje Vollmer und Reinhard Mey
Ein Jahr
Sie sagen mir, sie bräuchten Waffen,
jetzt - und für den Winter,
den man durch seine Kälte spürt,
im Blut – zuerst! Denn dort beginnt er...
Ist dies der Weg, der hier zum Frieden führt?
Sie sagen mir, der Feind käm´ näher...
Doch der Feind der Menschen ist der Tod
Dieser Frühling zeigt sein Angst-Gesicht
wenn er als Krieg – durch unsre Adern tobt
Einen Weg zum Frieden zeigt er nicht
Sie sagen mir, der Überfall war ein Verbrechen
Die fremde Schuld wird hoch taxiert
Der Sommer frisst - wie Bomben heute fressen
den Staub, der fortwährend weiter explodiert...
Doch - der Weg zum Frieden wird vergessen
Sie sagen mir, ihr Sieg sei nun gewiss
mit dem der Herbst die Tage krönt
Ich seh´ den Schlamm an ihren Schuhn
und das Blut, das immer weiter strömt..
Zeigt es den Weg zum Frieden nun?
Sie sagen mir, sie bräuchten neue Waffen
Der Winter hätte schon begonnen
und noch nicht alle Städte wär´n befreit...
Ein Krieg ist für diese Menschen erst gewonnen
wenn er den Weg zum Frieden zeigt
(Neuer Audio-Text)
Eure Audio-Favoriten unter den Dulon-Texten: a) seit Beginn, b) jährlich, c) monatlich. (Meinen Dank für euer Interesse)
Gesamter Zeitraum 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
2. Mondschattenbilder
3. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
4. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein)
5. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
5. Ballade vom Wein in Aveiro
7. Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz) *
8. Auf den Adel kommt es an (Ein Gartenzwerg-Epos)
9. Hey Jim (Sunset over Zanzibar)
10. Im Schatten junger Frauenblüte (Musik: Reiner Schubert) *
10. Vollmond (Eine alte Liebe)
10. Laotses Befragung
2021 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
2. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
3. Linda (Musik: Nicholas McDonald) *
2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
2. Mondschattenbilder
3. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein)
2023 1. Im Turm der Dichter
2. In meinen Straßen (Gegend namens Glück)
2. Ja, so ist sie
2. Mit der Zeit
Oktober 2021 1. Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
November 2021 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
Dezember 2021 1. Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz) *
Januar 2022 1. Die Poeten *
Februar 2022 1. Mein Liebeslied für Dich (Musik: Reiner Schubert) *
März 2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
April 2022 1. Hey Jim (Sunset over Zanzibar)
Mai 2022 1. Der schlimme Mann (Musik: Reiner Schubert) *
Juni 2022 1. Tajuras Lied
Juli 2022 1. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein)
August 2022 1. Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein)
September 2022 1. Mondschattenbilder
Oktober 2022 1. Ballade vom Wein in Aveiro
November 2022 1. Ballade vom Wein in Aveiro
Dezember 2022 1. Geheimnis vom Fliegen
Januar 2023 1. Im Turm der Dichter
Februar 2023 1. Im Turm der Dichter
März 2023 1. In meinen Straßen (Gegend namens Glück) // Ja, so ist sie // Mit der Zeit
April 2023 1. -
* (Audio-Texte nicht mehr auf dieser Seite)
Im Turm der Dichter
(inspiriert durch das Lied "Tower of Song" von Leonard Cohen)
In meinem kleinen Zaubergarten
Wollt´ ich den Turm der Dichter finden
So passierte ich – ohne lang zu warten
die sturmgebeugten alten Linden
bei dem rostig roten Eisenzaun
hinter dem die schmalen Wege bald verschwinden
Mein Blick führte mich in langen Kreisen
vorbei an Blumen fern vergangener Zeiten
mit den viel zu dunklen Farben und den weißen
Flecken, die sich wie Nebel überbreiten
zu einem albdruckhaften Traum;
nur – um ein ganzes Leben einzureißen
Ich hörte nun die frühen Stimmen wieder
doch nicht der Jugend frisches Singen
Sie grölten lautstark alle meine Verse nieder:
Dein Wort soll nicht nach Engelsliedern klingen!
Solang der Aasgeruch die Erde schwängert
dürfen deine Verse keinen Frieden bringen!
Der Turm der Dichter ist Schimäre
Die schönen Stimmen sind Betrug
Hinter jedem Wort gähnt blasse Leere
Dein Schweigen zählt – und ist genug
Und wenn es sich von selbst verlängert
füllst du mit Angst die blinde Wut?
Dann singe in diesem Kriegsgeschrei
alle deine schönsten Liebeslieder
Was du weißt und fühlst – ist einerlei
Hast du erst deine Stimme wieder
Singe! – so wie deine Nerven in dir brechen
und reiß zum Turm die Mauer nieder
Dring´ ein! - in die finstersten Verliese
Schlag den Vorhang auf, für das neue Tageslicht,
dass es kunstvoll durch die Scheiben fließe
und vor dir dann in Farben bricht
Vielleicht wird in dir eine Stimme sprechen
die mit deiner Zunge fremde Verse spricht...
...im Turm der Dichter
Foto: aus Stargard Szczecinski - www.jacquesdulon.com
Textinspiration: Marie von Kuck
Dein Nicht-Nein
(inspiriert durch Elisabeth Oltzen)
Am Anfang war es unhörbar
Wie es dein Wille wollte
Bedeckt vom Schweigen, floh dein Wort
in meine Fänge - mir zur Beute
Ich trug es, bis es hörbar war
Sich schließlich einen Ton erfand
Flüchtig noch - mal hier, mal dort
Hinter wolkig weißer Winterwand
Doch als ich in dir den Frühling sah
In deinem Licht, den warmen Schein
War die Mauer plötzlich fort
Und zwischen uns - stand nicht - dein Nein
(Neuer Audio-Text)
Foto: Togo, Lomé (Jacques Dulon)
Textinspiration, das fast gleichnamige Lied "Ich glaube, so ist sie" von Reinhard Mey
Zum Wohle des Kindes
(nach einem taz-Artikel vom 31.10.2022 - Gewaltsame Inobhutnahme)
Angenommen… in einer deutschen Stadt
würde einer Mutter ihr Kind (erst fünf Wochen alt)
beim Stillen von der Brust gerissen
durch Polizisten – die alle bewaffnet sind
Angenommen… mit bloßen Fäusten, blind
vor Verzweiflung, wehrt sich die Mutter, laut
schreiend und kämpfte verbissen,
doch machtlos halt – gegen diesen Raub
Angenommen… - weil das Gesetz es erlaubt,
beschuldigen die Polizisten - sogleich
die Mutter auf: „Widerstand
gegen die Staatsgewalt“ - Sie wird angezeigt
Angenommen… dies geschähe in unserer Zeit
zum Wohle des Kindes, wie es tatsächlich hieß
oder weil der Vater die Mutter - als gefährlich benannt,
da sie ihn – wie er sagte – scheinbar grundlos verließ
Was wäre diese Mutter für dich
und ihr Widerstand gegen den Staat?
Könnte er etwas anderes sein,
als eine mütterliche Pflicht
und eine selbstverständliche Tat?
Und was würdest du über den Vater denken
Wie er um das Wohl seines Kindes bangt?
Könnte es etwas anderes sein,
als seinem Kind d i e Liebe zu schenken
nach der es verlangt?
Foto: WO NOCH VERGANGENHEIT LIEGT, Harz www.jacquesdulon.com/harz
(eine Verbeugung vor Bertolt Brecht)
Textinspiration: Die gleichnamige Erzählung von Michael Ende
WIR – als Verneinung
(inspiriert durch den Text “Zu früh” von Elisabeth Oltzen)
Zu früh
im Hier
Zu spät
im Jetzt
Zu schnell
das WIR...
verletzt
Nur grau
erscheint...
die Zeit!
Die Nacht:
Zu hell
Wer weint,
der wacht
Zu weit
dein Blick,
der mich
nicht meint,
nur Leid
mir schickt
das UNS verneint
Zu viele
Klagen:
Schmerz
tut weh -
Mir bleibt
zu sagen:
GEH
Textinspiration: Soheyla Sadr
Foto: KURZ VOR DEM BLICK, Freiburg (www.jacquesdulon.com/wia-freiburg)
Textinspiration: Jasmin Böge
Foto: Art Work, Jacques Dulon
Als wir uns trafen **
… in einer Nacht in La Paz
Milliarden von Sternen im Fensterglas
Milliarden von Lichtpartikeln aus Staub
Legten sich auf das Großstadt-Gesicht
Brannten wie Kerzen dann nieder
In jener Nacht
Als ich schlaflos am Fenster stand
Millionen Steine geschichtet zu Türmen
Millionen Träume verfehlten ein Ziel
Skizzierten das Bild - des
Zukünftigen Morgens
Für jene Nacht
Als eine magische Kraft mich band
Tausend Fenster über blauem Asphalt
Tausend Adern durchflossen vom Strom
Lawinenblechartig, ja - woben
Eine Matte aus Licht
Für jene Nacht
Und setzten den Regen in Brand
Hundert - wie ich, die am Fenster standen
Hundert schlaflos in Bolivien, La Paz
Miraflores wurde zum Lichtpulsar
Der langsam verglühte
(vor dem Ende der Nacht)
Mit seinen Flecken am äußersten Rand
Zehn, die sangen, dass eine Stadt nicht mehr sein kann, als…*
Zehn, die an diese Liebeserklärung auch glaubten
Zu wenige vielleicht
Um das Glück hier zu finden
In diesem nächtlichen,
Parallel-universen Andenland
Einer wie ich – hier hoch oben am Fenster
Eine wie du – in den Schluchten, verloren
Durchbrach den Teppich
aus Regen und Licht
am Ende der Nacht
als eine neue Stadt vor meinen Augen erstand
Niemand der wusste, warum ich kam und dann blieb
Niemand der ahnte, was ich hier wohl suchte
In jenem Lichtpartikel-Tanz…
Der verglühte mit dem ersten Dämmerlicht
Als ich deine Hand
In der meinen fand
* der Anfang des Liedes von Pablo Milanes „Yolanda“:
Esto no puede ser no mas que una canción
Quisiera fuera una declaración de amor
(Dies ist nicht mehr, als ein Lied
Obwohl ich wünschte, es wäre eine Hymne an die Liebe)
** inspiriert von dem Gedicht "Die Stadt" der Lyrikerin Frauke Krieger
Cuando nos conocimos
...una noche en La Paz
Mil millones de estrellas en el vidrio de la ventana
Mil millones de particulas de la tierra
Yacían sobre el gran rostro de la ciudad
ardían como velas hasta el próximo mañana
En aquella noche
Mientras yo desvelado yacía frente a la ventana
Millones de piedras estratificadas en torres
Millones de sueños no encontraron un fin
Boceto de cuadro – del
Futuro mañana
por aquella noche
Como una fuerza magica me envolvió
Miles de ventanas sobre el asfalto azulado
Miles de venas atravesaron la corriente
Avalanchas de metal, si - tejieron
Un colchon de luz
Por esa noche
Y prendió fuego a la lluvia
Cientos como yo, parados frente a la ventana
Cientos de desvelados en Bolivia, La Paz
Miraflores pudo ser un pulsar de luz
De los que lentamente se extinguió
(antes del final de la noche)
Con sus manchas en el borde exterior
Diez, cantaban, que una ciudad no puede puede ser, mas que...
Diez, que tambien creyeron en esta declaración de amor
Muy pocos tal vez
Para encontrar aqui la felicidad
en esta noche
En un universo paralelo de los Andes
Uno como yo – aqui en un piso alto frente a la ventana
Uno como tú – en los barrancos, perdido
atravesó, el tapiz
de lluvia y luz
al final de la noche
como una nueva ciudad frente a mis ojos se yergue
Nadie supo, por qué vine y permanecí
Nadie sabia , lo que yo aqui busqué
En cada danza de particulas de luz -
Se quemó con el primer crepúsculo
Cuando tu mano
Encontré en la mia
(Übersetzung: Jenny Santivañez Guillen, La Paz)
Foto: ABEND AM MEER, Læsø www.jacquesdulon.com/whats-new
Next to Arica - ein Chanson
(I can see your face from here)
I look from the top of a sandy dune
Where I call the pebbles with the names I know
You’ve left the beach in the afternoon
Ten thousand miles from here – a year ago
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
I hide your name - but the open sea
Or the waves perhaps – express my emotion
I’m still bound to you because you are free
Compared to the wind over the ocean
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
I’ve changed my place – that Priwall Beach...
(Where we laid in the dune close to each other)
… Is now replaced by the one I’ve reached
Here in Chile – Will I find a new lover?
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
The weather is grey – like all reminders of you
At my back I know there is the desert I’ve crossed
And some dark-eyed ladies* (but only a few) /*strangers
Taught me the way to forget what I’ve lost
My very Sweet, my All-Time-Dear
I wish you would – you will appear
We were designed for the North – refusing all orders
But here in the South I have to obey
The signs of clouds from the Bolivian Border
Or that image of you in the dune where I stay
My very Sweet, my All-Time-Dear
I can see your face from here
Now I see your face from here
Neuer Audio-Text (mit Nachdichtung von Frauke Krieger)
Farewell in Blue (Next to Pilat)
Our days are gone
I have loved you so much
What´s left is wrong
I`m in need for your touch
No words to be told
No kiss to be kissed
The news are getting old
I´ll forget what I´ve missed
Salut, mon amie, et bonne journée
Je cherche pour demain un nouveau soleil
No friends are around
To tell me the truth
What I have found
Is what I have to lose
The morning has past
The first one without you
This morning will last
As your Farewell in Blue
Salut, mon amie, et bon voyage
Tu me trouverais entre la dune et Pilat Plage
(Dulon 2016, geschrieben in Bordeaux)
Abschied in Blau – Farewellblues
Uns’re Zeit ist verbrannt
meine Liebe so wild
was noch ist, scheint verdammt
und was bleibt, ist dein Bild
Keine Worte gesagt
keine Küsse geküsst
deine Nachricht vertagt
und die Zukunft vermisst
So farewell, mon amie, et bonne journée
moi je reste pour chercher le vrai soleil
Keine Freunde gekannt
keine Wahrheit gehört
und was ich bei dir fand
war Verlust, der betört
Schon verblasst ist die Nacht
der erste Morgen allein
ich habe den Abschied durchwacht
dies soll dein Farewellblues sein
So farewell, mon amie, et bon voyage
moi je reste, cherche moi sur la dune au Pilat Plage
Übersetzung: Frauke Krieger, 2017
Die zwei ungleichen Schwestern - Jacques Dulon
All dies geschieht
Bäume brechen Asphalt auf
Splitternde Äste fallen
Im Nachtfrost
Birken beleuchten ihr Weiß
Ein sich mühender Wurm
Überquert eine Klippe
(ein anderer ist schon erfroren)
All dies geschieht
Im Scheinwerferlicht
einer rasenden Zeit
Die SOHN-Pentalogie: I. Dieser seltsame Reiter, II. Schmutz an den Schuhen regennasser Straßen, III. Der Sohn (Brücken ohne Ufer), IV. Wo dein Sternbild mir leuchtet, V. Das Wüstentier.
(aus dem Vorwort) ...bei der SOHN-Pentalogie handelt es sich um eine lyrische Symphonie, deren Bilder sich assoziativ um verschiedene Themenkreise (u.a. Enge & Freiheit, Ent- & Verwurzelung, Vater & Sohn, Liebe & Einsamkeit, Schuld & Versagen, Hoffnung & Tod) entwickeln. Dabei werden die Grau- und Zwischentöne des menschlichen Verhaltensspektrums betont; romantisierte wie idealisierte Zustände werden gebrochen, mal realistisch dann wieder surreal. Es wird keine lineare Geschichte erzählt, sondern der Leser (Hörer) bleibt aufgefordert, die von ihm erfassten Fragmente nach seinem Verständnis zu formen… (Eine musikalische Bearbeitung sollte möglich sein)
Bei den benutzen Bildern habe ich mich von vielen großen Meistern beeinflussen lassen und mich ungefragt auf ihre Schultern gestellt. Sie stellen die Fundamente meiner Arbeit dar. Einige von ihnen möchte ich nun dankbar erwähnen: Jacques Brel, Theodor Storm, Hans Erich Nossack, Miguel de Cervantes, Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Dante Alighieri, Homer… andere warten versteckter auf ihre Entdeckung. Für die gesamte Pentalogie trage ich allein die Verantwortung. J.D.
Foto: Art Work - Jacques Dulon
Ankündigung: Das Wüstentier (Der Sohn V) - ein Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Zwischen Wänden
(aus: Lücken der Liebe)
Vereinzelt dein Wort
Auf Tapeten gebügelt
Dass der Raum
Zwischen mir und dem Zimmer
Nicht leiser erscheint
Ohne Dich
Was wird bleiben (von meiner Dichtung)?
(aus: Selbstgespräche mit dem literarischen ICH)
Wird ein einziger Zyklus oder nur ein Poem
Vielleicht nur ein Satz, ein vereinzeltes Wort
Die Reise durch zukünftige Zeiten überstehen?
Was wird von mir bis in die weitere Zukunft reichen?
und ohne mich leben, denn ich leb´ nicht mehr dort
Was wird bleiben…? - Welch´ sinnlose Frage !
Doch hätt´ ich die Wahl – Ich sagte es nicht!
Nun ganz ohne Macht, (was auch immer ich sage)
Wähl ich mir - ein einziges Zeichen:
den - Gedankenstrich
Bekenntnisse
ich kann nichts, was keiner kann
und was ich kann, können viele besser
ich weiß auch nichts, was keiner weiß
was ich weiß, schnitt ich
mit einem... wohl zu kleinen Messer
bruchstückhaft
aus einem größeren Ganzen
mein Tun ist ersetzbar
ich hinterlass´ keine Lücken
so war es schon früher
so wird es auch bleiben
mein Glaube ist schwach
von Zweifeln zersetzt
aber er ist immer noch da,
wie das funktionslose Pendel
einer eingerosteten Uhr
ich kenn´ keinen Sinn,
kein Wofür und Warum
und verlangt man von mir,
ein Zeichen, mit dem ich
Rechenschaft gebe…:
Seht her: Ich lebe
Ortega, 2023
oder:
Palabras urgentes para Nicaragua
Ob der alte Diktator Somoza
es in seinem us-amerikanischen Exil schon wusste,
wie sehr sein damaliges Spiegelbild
einmal dem Gesicht des heutigen Diktators gleichen würde?
Nur weil der junge Somaza und der junge Ortega
vor dem Spiegel in Bilder schauten,
die niemand für ähnlich halten wollte,
konnten sie doch beide “zur Ähnlichkeit hin” altern.
Foto: SCHATTENTÄNZERIN, Daun www.jacquesdulon.com/whats-new
Snow in the Mountains
(Against any cultural discrimination & for Nûdem Durak)
Snow in the mountains
They are covered with light
The hills are reflecting
This indescribable white
But don´t ask any questions
Don´t dig too deep
You may fall onto others
Considered as weed
Snow in the mountains
Deep in the night
All hills are now weeping
With an indescribable sigh
You could hear the answer
You can smell the blood
You will fall onto others
You may stick into mud
Snow in the mountains
So innocently bright
But your voice start singing
With no reason to hide
You are now in prison
Keep acting as strong
As your voice in the mountains
Keep singing your song
Ankündigung: Manchmal für immer - ein neuer Audio-Text von Jacques Dulon, demnächst an dieser Stelle
Jahresringe (alle auf dieser Seite veröffentlichten Texte)
1978 Manchmal für immer +
1981 Ja, so ist sie #
Kurze Zeiten der Liebe +
1987 falscher Anfang *
1991 Fragment in Blau *
Hieße ein Kreis… *
1992 Erkennen *
Fremdes Mein *
Kein Brief *
1993 Zwischen Wänden
1995 All dies geschieht
1997 Unerhörter Weggang *
1999 Der anarchistische Dichterfürst *
2004 Herzgewalten *
2005 Auf der Baustelle *
Das Albino-Reh*
Eine Freundin *
Linda *
M-Trick *
2006 In meinen Straßen (Gegend namens Glück) #
Mehr haben wir nicht (Rue de Madeleine 90) *
2009 Im Schatten junger Frauenblüte *
2010 Hey Jim (Sunset over Zanzibar)
2011 Mit der Zeit #
2012 Mord am Morgen *
Vollmond oder Eine alte Liebe
2014 Mondschattenbilder
Next to Arica (I can see your face from here)
2016 Farewell in Blue (Next to Pilat) #
Leaving the Table *
2017 Ballade vom Wein in Aveiro
Der Elch II *
Gedicht ohne Ziel *
2018 Die Nacht vor dem Frühling (Der Wanderer)
Jetzt *
Snow in the Mountains
2019 Als wir uns trafen (Eine Nacht in La Paz)
Der Fremde (Wie er war als er ging) *
Ein Zimmer und zugleich eine Wüste
Welches Wort *
2020 Dichten erlernen *
Die Poeten *
Geheimnis vom Fliegen
Holunder
Kann man das Dichten üben? *
Was wird bleiben (von meiner Dichtung)
2021 Brücken (Zwischen den Seelen)
Die Klobrille
Dieser seltsame Reiter (Der Sohn I) *
Fluchthelfer *
Halt ein *
Kronos (Die Zeit der Ruinen)
Mein Liebeslied für dich *
Schmutz an den Schuhen regennasser Straßen (Der Sohn II)
Tsunami
2022 24.02.22 *
Asche wie Schnee *
Auf den Adel kommt es an (Ein Gartenzwerg-Epos)
Bekenntnisse
Brücken ohne Ufer *
Countdown (ins Beschränkte) *
Das Wüstentier (Der Sohn V) +
Dein Nicht-Nein
Der schlimme Mann
Der Sohn III (Brücken ohne Ufer)
Götterdämmerung *
Im Turm der Dichter
Inn *
Laotses Befragung
Letzte Nacht vor meiner Kneipe (Ein psychopathologischer Alptraum über den Sommer 21)
Mathematische Wunder oder Die Zeitgleichung *
Messer *
Mögliche Kapitulationen
Selbstbetrug (Diese ewige Sucht nach dem Anderssein)
Sinn als Zweck (oder: Ein kleine Exkursion) *
Tajuras Lied
Unfertiges oder Eine Verbeugung vor Ringelnatz *
Warum Wunden nicht heilen *
Was zu tun ist *
Wir (als Verneinung)
Wir (in der Vergangenheitsform) *
Wo dein Sternbild mir leuchtet (Der Sohn IV)
Zum Wohle des Kindes
Zwei Panzer (vor Kiew) *
2023 Ein Jahr
Geheimnisse (Dein Kaffee, deine Croissants und warum ich dich liebe) +
Mein sprachloses Nein #
Ortega oder Palabras urgentes para Nicaragua
So oder so
(* nicht mehr auf dieser Seite, + angekündigt (in Planung), # neu)
last update 01.04.2023